Google Voice in Deutschland: Was kann der VoIP-Dienst? (2024)

Was ist Google Voice?

Google Voice ist ein Telefondienst aus der Google Cloud für Google-Kunden und Nutzer von Workspace. Private Kunden und gewerbliche Organisationen erhalten eine deutsche Telefonnummer mit der Ortsvorwahl der eigenen Adresse. In Deutschland steht der Dienst zum Zeitpunkt des Artikels ausschließlich für gewerbliche Kunden zur Verfügung. Die Telefonie wird über VoIP (Voice over IP) realisiert. Diese Technik kommt bei Internetanschlüssen zum Einsatz. Ausgenommen sind Notfalldienste, veraltete Anschlüsse (Kupfer- oder Überlandleitungen) und bestimmte Sicherheitstechniken im Hausschutz. Im Abschnitt „Vorteile“ gehen wir gezielter auf den genauen Nutzen ein.

Wesentliche Funktionen

Google Voice gehört indirekt zu Google Workspace. Letzteres umfasst beispielsweise Google Meet, Drive, Kalender, Jamboard, Sites und Forms. Einen genauen Überblick können Sie sich HIERverschaffen. Google Voice ist eine buchbare Option mit monatlichen Kosten. Das Tool besitzt eine eigene Umgebung für die Telefonie und ist vielseitig einsetzbar.

Zu den wichtigsten Funktionen gehören:

  • Anrufe tätigen und entgegennehmen
  • An Besprechungen teilnehmen
  • Notrufe tätigen
  • SMS senden und empfangen
  • Mailbox abhören
  • Anrufe an Mailbox weiterleiten
  • Anrufe und Nachrichten archivieren
  • Anrufe, SMS und Mailboxnachrichten löschen

Google kaufte den kalifornischen Telefondienstleister GrandCentral Communications im Jahr 2007 auf. Daraus entstand Google Voice. Das Kommunikationstool ist seit 2021 im deutschsprachigen Raum verfügbar. Mögliche Gründe sind die Konkurrenz wie beispielsweise Skype und bestimmte Zulassungen. Google Voice wird in den USA von vielen Firmen verwendet. Demnach wurden die meisten Bugs und Fehler beseitigt.

Google hat viel Zeit in die Entwicklung des Tools fließen lassen. Die oben genannten Punkte stellen die primären Funktionen dar. Wir möchten etwas tiefer in die technische Ebene gehen.

Die Benutzeroberfläche:

Die innovative Benutzeroberfläche unter https://cloud.google.com/voice ist aufgeräumt und leicht bedienbar. Besonders Nutzer von Google-Elementen finden sich schnell zurecht. Generell wirkt die Oberfläche wie eine Call-Center-Software mit den wichtigsten Funktionen. Links stehen die Buttons und Gesprächspartner, mittig eingehende und ausgehende Anrufe und rechts gibt es das Tastenfeld.

Google Voice in Deutschland: Was kann der VoIP-Dienst? (1)

Standort und SOS-Nummer:

Der Standort sollte mit dem aktuellen Wohnsitz, Sitz der Firma oder aktuellen Dienstadresse übereinstimmen. Dies gilt besonders für vorübergehende Aufenthalte. Diese Funktion finden Sie unter „Einstellungen“. Sie ist wichtig, sofern Sie Google Voice als primäres Telefon-Tool nutzen. Google leitet einen möglichen Notruf an die Zentrale des vermerkten Standortes weiter. Achten Sie besonders bei Urlaubs- oder Auslandsreisen auf die korrekte Adresse, damit mögliche Notrufe korrekt weitergeleitet werden.

Mailbox-Nachrichten:

Die Mailbox funktioniert wie eine normale Mailbox vom Telefon oder Smartphone. Sie können eine eigene Mailboxbegrüßung aufnehmen oder Vorlagen nutzen. Die gesprochene Information auf Ihre Google Voice Mailbox wird auf einem Google Server gespeichert. Diese befinden sich in der Regel in den USA. Wir können derzeit nicht ermitteln, wie und ob die Daten gemäß DSGVO abgesichert sind. Google wandelt die Mailbox-Nachricht in einen lesbaren Text um. Die Qualität des Textes hängt von den Hintergrundgeräuschen oder Deutlichkeit der Stimme ab. Rufen Sie die Nachricht auf der Mailbox während eines Telefongespräches ab und reagieren Sie bei wichtigen Meldungen zeitnah. Im weiteren Abschnitt gehen wir auf Benachrichtigungen per E-Mail ein.

Die Funktion „Bitte nicht stören“

Diese Funktion kennen Sie vom Smartphone. Google arbeitet mit seinen eigenen Tools und integriert den hauseigenen Kalender. Verwalten Sie Ihre Anrufe mit den Kalendereinstellungen oder geben Sie eine Arbeitszeit oder eine „Außer Haus Zeit“ an. Google Voice lässt keine Anrufe in der angegebenen Zeit durch. Diese praktische Funktion spart Zeit und steigert die Produktivität. In dieser Spalte finden Sie den Punkt „Mailboxnachrichten per E-Mail weiterleiten“. Sie erhalten eine E-Mail mit einer Benachrichtigung und den umgewandelten Text.

Sicherheit bei unerwünschten Anrufen

Google Voice erkennt Spam-Anrufe. Beispielsweise von angeblichen Gewinnspiel-Unternehmen oder anderen Institutionen. Android-User kennen ein ähnliches Szenario: Gewinnspielrufnummern können im Smartphone direkt blockiert werden. Dies ist unabhängig vom Telefonanbieter. Das Smartphone nutzt eigene Bordmittel. Android gehört seit 2005 zu Google. Google Voice verwendet ähnliche Schutzmaßnahmen.

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Verfügbarkeit im deutschsprachigen Raum

Google Workspace hieß zuvor „G-Suite“ und ist einige Jahre in Deutschland verfügbar. Workspace könnte für Sie interessant sein, sofern Sie kein Kunde sind und mehrere Tools nutzen möchten. Wir können Ihnen einen Rabatt gewähren, da wir selbst Kunde sind. Schauen Sie dafür auf HIER vorbei.

Voice gehört indirekt zu Workspace, eignet sich aber ideal für Workspace-Nutzer als Erweiterung. Das Telefon-Tool wurde 2021 in Deutschland gestartet. Es können sich zum aktuellen Zeitpunkt des Artikels ausschließlich gewerbliche Nutzer oder Organisationen anmelden. Sie müssen zwingend einen Workspace-Account besitzen, da Sie sonst keinen Zugriff auf das Tool erhalten. Sie erhalten Zugriff auf Google Voice in Deutschland mit einer Nummer. Das Angebot gilt ebenfalls für Freiberufler oder Gewerbetreibende. Bei größeren Unternehmen oder Organisationen wird es je nach Unternehmen einzeln verwaltet. In der Regel besitzt die IT einen Zugriff auf Workspace. Anschließend können Nummern an die Mitarbeiter vergeben werden. Google Voice wird in Deutschland verwaltet. Sie können eine bestehende Nummer (beispielsweise aus dem eigenen Betrieb) übertragen.

Derzeit ist Voice in folgenden Ländern verfügbar:

  • Dänemark
  • Deutschland
  • Frankreich
  • Irland
  • Kanada
  • Niederlande
  • Portugal
  • Spanien
  • Schweden
  • Schweiz
  • Vereinigtes Königreich
  • USA

Ausgeschlossen sind folgende zu den USA angehörigen Gebiete:

  • Amerikanisch-Samoa
  • Guam
  • Nördliche Marianen
  • Puerto Rico
  • Amerikanische Jungferninseln

Preise und Optionen

Voice wird ähnlich wie Workspace in drei Paketen angeboten. Sie haben die Wahl zwischen Starter, Standard und Premium.

Starter:

Dieses Paket kostet derzeit 10 Dollar pro Monat und ist für maximal 10 Nutzer ausgelegt. Inbegriffen sind alle oben genannten Punkte. Folgende Funktionen schließt Google beim Starter-Paket aus: Mehrstufiger Autoassistent, Anrufgruppen, Unterstützung von Festnetztelefonen, E-Discovery für Anrufe, Mailboxnachrichten und SMS-Aufzeichnungen, erweiterte Berichterstattung (BigQuery) und Speicherorte für Daten.

Standard:

Dieses Paket kostet 16 Dollar pro Monat für eine unbegrenzte Anzahl an Nutzern. Enthalten sind alle oben genannten Funktionen. Hinzu kommen folgende Optionen: Mehrstufiger Autoassistent, Anrufgruppen, Unterstützung von Festnetztelefonen und E-Discovery für Anrufe, Mailboxnachrichten und SMS-Aufzeichnungen.

Premium:

Die Premium-Variante liegt bei 24 Dollar pro Monat und ist für eine unbegrenzte Anzahl an Nutzern ausgelegt. Die Features vom Starter- und Premium-Paket sind inbegriffen. Hinzu kommen internationale Standorte, erweiterte Berichterstattung (BigQuery) und Speicherorte für Daten.

Vorteile

Das Tool ist durch die lange Nutzungsphase in den USA ausgereift und bietet die wichtigsten Features einer Telefon-Software. Es handelt sich um einen Alleskönner für die aktuellen Smartphones. Sie können Voice am Computer über die klassische Weboberfläche nutzen. Eine Windows-App steht derzeit nicht zur Verfügung. Ebenso wird eine App für Android und für das iPhone (iOS) bereitgestellt. Sie loggen sich in die App ein und telefonieren über die App mit anderen Teilnehmern. Daher sollte ihr aktueller Standort immer hinterlegt werden. Google Voice ist somit im Büro als auch mobil einsetzbar.

Interessant sind die eher versteckten Vorteile für Kleinunternehmer sowie mittlere und große Unternehmen. Als Beispiel nehmen wir einen Kleinunternehmer oder Influencer. Sie erhalten eine Rufnummer samt Ortsvorwahl. Dies strahlt eine gewisse Seriosität aus. Der eigentliche Vorteil hängt mit der Anonymität zusammen. Sie müssen keine neue Geschäftsnummer beim Telefonanbieter anmelden. Ebenso sparen Sie sich generell das Telefon, sofern Sie einen funktionierenden Internetanschluss besitzen. Diese Nummer ist mobil nutzbar. Weiterleitungen und andere technische Spielereien fallen weg.

Mittlere und große Unternehmen benötigen keine eigene Telefonanlage. Sie vergeben beliebig viele Nummern an die Mitarbeiter. Diese Mitarbeiter nutzen die Nummer im Büro oder am Dienst-Smartphone.

Es ist aus rein technischer Sicht kein Computer oder Smartphone notwendig. Firmen wie Avaya, Snom, Yealink oder Cisco stellen professionelle Telefone her. Diese VoIP-Telefone verbinden sich mit dem Google-Dienst. Anschließend können Sie das Telefon verwenden. Abgerechnet wird über den Google Voice Account.

Für wen eignet sich Google Voice?

Theoretisch eignet sich der VoIP-Dienst für Personen, die einen Internetanschluss besitzen und keine Anschlussnummer möchten. Die Google Voice Nummer ist für fremde Personen (potenzielle Kunden) anonym und nicht an Sie gebunden. Sie können die Nummer bei Bedarf wechseln.

Praktisch kommen zwei Zielgruppen infrage: Personen und Unternehmen, die mit Google Workspace arbeiten oder nach einer vernünftigen VoIP-Lösung suchen. Der Einstieg für Google Workspace Kunden ist simpel. Wir haben Ihnen die wichtigsten Informationen zu Workspace auf unseren Blog HIER bereitgestellt. Google Voice ist eine ausgezeichnete Erweiterung für Workspace-Kunden, da Sie eine gewisse Affinität zu Google-Tools besitzen.

Nichtkunden von Workspace müssen sich etwas an die Umgebung von den Google-Tools gewöhnen. Beachten Sie den Mehrpreis. Workspace schlägt mit mindestens 4,68 Euro und mit maximal 15,60 Euro zu Buche. Hinzu kommen die Kosten für Google Voice. Nehmen wir den Kleinunternehmer oder Influencer als Beispiel. Das Starter-Paket kostet rund 10 Dollar. Hinzu kommt Workspace mit knapp 5 Euro. Die Unkosten von circa 15 Euro sind für Kleinunternehmer stemmbar.

Fazit

Google Voice ist ein sehr ausgereifter und leicht bedienbarer VoIP-Service für derzeit gewerbliche Kunden und Nutzern von Workspace. Das Tool wird über die Weboberfläche oder via App für Android und iPhone verwendet. VoIP-Telefone lassen sich ebenfalls mit dem Dienst verbinden und als normales Telefon verwenden. Die Einstellungen sind selbsterklärend und nicht überladen. Kleine Ungereimtheiten gibt es im Bereich des deutschen Datenschutzes. Wir empfinden den monatlichen Preis im Vergleich zu ähnlichen Diensten als gerechtfertigt. Schauen Sie sich bei Interesse folgenden Blogartikel HIER an. Dort erhalten Sie weitere Informationen und können als Neukunde etwas Geld sparen.

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